smino integriert KI-Lösung „Athena" in Bauprojektmanagement-Plattform

smino integriert KI-Lösung „Athena" in Bauprojektmanagement-Plattform

Die Software-Firma smino hat am 18. Juni 2025 mit „Athena" eine speziell für die Baubranche entwickelte Künstliche Intelligenz vorgestellt. Der Name der Lösung ist Programm: Benannt nach der griechischen Göttin der Weisheit und Strategie, soll Athena Projektteams dabei unterstützen, komplexe Prozesse zu vereinfachen, Risiken frühzeitig zu erkennen und Entscheidungen auf fundierter Basis zu treffen.

„Die Baubranche ist eine der am schlechtesten digitalisierten Branchen weltweit. Mit smino möchten wir dagegen steuern", erläutert Matthias Köck, zuständig für Vertriebsaufbau in Österreich und Deutschland bei smino, im Interview. „Unser tägliches Brot ist es, Immobilienentwicklern, Bauherren und Architekten dabei zu helfen, effizienter zu arbeiten und Bauprojekte pünktlich abzuschließen."

Integration in die Kollaborationsplattform

Athena erweitert die bestehende smino-Plattform, die als Gesamtlösung konzipiert ist, in der alle Projektbeteiligten kollaborativ zusammenarbeiten können – sowohl in der Planungs- als auch in der Ausführungsphase. Der Name „Athena" folgt der Namenskonvention des Unternehmens: „smino kommt aus dem Griechischen und bedeutet Vogelschwarm. Athena, ebenfalls aus dem Griechischen, ist die Göttin der Wissenschaft", erklärt Köck.

Funktionen der KI-Lösung

Die auf ZScript basierende Künstliche Intelligenz soll Bauprojekte effizienter gestalten. Zu den Kernfunktionen zählen:

  • Erstellung von Agenten für Protokolle

  • Durchsuchen aller Projektdokumente

  • Identifizierung kritischer Aufgaben

  • Früherkennung potenzieller Kostenverursacher

„Athena ist quasi unser KI-Assistent im Projektmanagement", fasst Köck zusammen. Die KI kommuniziert in natürlicher Sprache und liefert präzise Antworten auf projektbezogene Fragen. Statt reiner Daten bietet sie Entscheidungsgrundlagen im Projektkontext.

Erste Erfahrungen und Feedback

Konkrete Kennzahlen zur Effektivität der KI-Lösung liegen noch nicht vor. „Wir sind jetzt gerade in der Phase des Feedbacks", berichtet Köck. Erste Erfahrungen mit dem Wiener Architekturbüro Dietrich und alle deuten jedoch auf deutliche Effizienzsteigerungen hin. „Alleine bei der globalen Suche, also nur rund 20 bis 30 Prozent der Tätigkeiten bei Projekten, haben sie mir bestätigt, dass sie weitaus effizienter sind." Belastbare Zahlen erwartet das Unternehmen in drei bis sechs Monaten.

Technische Infrastruktur und Nachhaltigkeit

Die KI-Lösung wird nicht direkt von smino gehostet, sondern bei Microsoft in Frankfurt bzw. Zürich, mit Backup-Servern bei Amazon AWS. Im Interview wurde auch die Frage der Nachhaltigkeit thematisiert, insbesondere der erhöhte Energieverbrauch von KI-Systemen. „Ein KI-Prompt braucht im Schnitt zehnmal so viel Strom wie eine Google-Abfrage und benötigt Wasser für die Kühlung der Server – bis zu 23 Liter", wurde im Gespräch angemerkt.

„Das Thema Nachhaltigkeit ist bei smino sehr hoch angesetzt", betont Köck. „Wir haben auch einen nachhaltigen Plus-Service, bei dem für jedes gedruckte Papier ein Baum im Regenwald gepflanzt wird."

Verfügbarkeit und Unternehmensprofil

Interessierte Unternehmen können sich ab sofort unter https://bau.smino.com/athena-ki für einen Zugang bewerben. Die Plätze für diese frühe Testphase sind begrenzt.

Das Software-Unternehmen smino setzt mit seiner cloud-basierten Prozesslösung seit 2016 neue Standards für Effizienz und Transparenz im Bauwesen. Mit Niederlassungen in Köln, Rapperswil-Jona, Wien und Zürich ist das Unternehmen international tätig. Zu den namhaften Kunden zählen die Stadt Wien, Drees & Sommer, ATP Architekten, Turner und Townsend, AllesWirdGut Architekten und GE Healthcare.

Kritische Betrachtung des KI-Einsatzes

Im Interview wurde auch ein kritischer Blick auf den Einsatz von KI geworfen. Köck beobachtet einen Trend im Nutzerverhalten: „Mir fällt in der Gesellschaft auf, dass sehr viele Menschen sich nicht bewusst sind, wie viel Energie so eine KI-Anfrage verursacht. Bekannte sagen: ‘Ich google nicht mehr, sondern ich frage ChatGPT.’"

Eine aktuelle Studie des MIT zeigt, dass dort, wo früher eine Google-Abfrage ausreichte, jetzt im Schnitt drei bis vier Prompts bei KI-Systemen eingegeben werden. Köck sieht auch problematische Entwicklungen im Vertrauen auf KI-generierte Inhalte: „Heutzutage weiß man bei einer E-Mail nicht mehr, hat das ein Mensch geschrieben oder eine KI. Viele Menschen verlassen sich darauf und denken selbst nicht mehr nach."

„Ich sage immer: KI macht intelligente Leute dumm und dumme Leute intelligenter", resümiert Köck die aktuelle Entwicklung.

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