New Work Score: Indikator für die Effizienz moderner Arbeitswelten

New Work Score: Indikator für die Effizienz moderner Arbeitswelten

Der im Office Report 2025 von team gnesda erstmals vorgestellte New Work Score (NWS) ist ein innovatives Messinstrument zur Bewertung der Reife moderner Arbeitskonzepte in Unternehmen. Entwickelt wurde der Score, um datenbasiert die tatsächlichen Auswirkungen neuer Arbeitswelten auf Unternehmenskultur, Produktivität und Flächeneffizienz zu erfassen. Die Analyse widerlegt zugleich hartnäckige Vorurteile gegenüber modernen Arbeitskonzepten und bietet Unternehmen einen systematischen Ansatz zur Bewertung ihrer Arbeitsplatzstrategie.

Dimensionen des New Work Scores

Der NWS basiert auf einer komplexen Formel, die verschiedene Dimensionen moderner Arbeitswelten integriert:

  1. Arbeitsmodelle und -philosophie

Implementierung tätigkeits- bzw. bedürfnisorientierter Arbeitskonzepte

Grad der Flexibilität und Selbstbestimmung am Arbeitsplatz

  1. Remote-Arbeit und Homeoffice

Existenz und Ausgestaltung von Remote-Policies

Tatsächlicher Nutzungsgrad durch Mitarbeitende

  1. Sharing-Konzepte

Implementierung von Desk-Sharing und weiteren Sharing-Modellen

Akzeptanz und Nutzung durch die Belegschaft

  1. Räumliche Gestaltung

Angebot an interaktionsorientierten Flächen

Diversität der Arbeitsumgebungen und -settings

  1. Führungskultur

Umgang der Führungskräfte mit neuen Arbeitsmodellen

Führungskompetenz im Kontext flexibler Arbeitswelten

  1. Mitarbeiterakzeptanz

Zufriedenheit und Annahme der neuen Arbeitsmodelle

Subjektives Erleben der Mitarbeitenden

Der NWS ermöglicht somit eine ganzheitliche Bewertung, die weit über die reine Bürogestaltung hinausgeht und organisatorische, kulturelle sowie führungsbezogene Aspekte einbezieht.

Leistungsindikatoren: Unternehmen mit hohem vs. niedrigem NWS

Die Analyse der erhobenen Daten zeigt einen klaren Zusammenhang zwischen dem NWS und verschiedenen Leistungsindikatoren. Unternehmen mit hohem NWS verzeichnen signifikant bessere Werte in mehreren Schlüsselbereichen:

Organisatorische Leistungsfähigkeit

  • Agilität und Flexibilität: Besonders starke Korrelation zwischen hohem NWS und gesteigerter organisatorischer Agilität
  • Produktivität: Messbar höhere Produktivitätswerte im Vergleich zu Unternehmen mit niedrigem NWS
  • Innovationsfähigkeit: Deutlich stärkere Innovationsleistung und Offenheit für neue Lösungsansätze

Kulturelle Faktoren

  • Kommunikation: Entgegen landläufiger Vorurteile zeigen Unternehmen mit hohem NWS bessere Kommunikationswerte
  • Kultureller Zusammenhalt: Die Daten widerlegen die These, dass modernes Arbeiten den sozialen Zusammenhalt gefährdet
  • Technologische Offenheit: Fortschrittlicherer Umgang mit KI und digitalen Werkzeugen

Flächeneffizienz als zentraler wirtschaftlicher und ökologischer Faktor

Besonders signifikant sind die Unterschiede im Flächenverbrauch pro Mitarbeitenden:

Kategorie

Flächenverbrauch pro Mitarbeitenden

Durchschnitt aller Unternehmen

19,5 m²

Gut organisierte Unternehmen

15-17 m²

Unternehmen mit besserem NWS

< 15 m²

Unternehmen mit hohem NWS

< 10 m²

Spitzenreiter

5-6 m²

Diese Werte sind bemerkenswert, da sie nicht primär durch Außendienstorganisationen oder andere Sonderfälle beeinflusst werden, sondern reguläre Dienstleistungsunternehmen mit normalem Personalgefüge umfassen. Im Extremfall nutzen Unternehmen mit niedrigem NWS bis zu 54% mehr Fläche als jene mit hohem Score.

Die Analyse zeigt ein durchschnittliches Reduktionspotenzial von 30% der Büroflächen – eine Einsparung mit erheblichen wirtschaftlichen und ökologischen Implikationen:

  • Wirtschaftliche Dimension: Reduzierte Miet- und Betriebskosten, geringere Kapitalbindung
  • Ökologische Dimension: Erhebliche Energieeinsparungen durch reduzierten Flächenbedarf

Hochrechnungen für Deutschland illustrieren die Dimension: Bei aktuell 65 Terawattstunden jährlichem Energieverbrauch durch Büroimmobilien könnte eine 30%-Reduktion Einsparungen in Höhe der Jahresleistung von zwei Kernkraftwerken mit je 1,3 Gigawatt bedeuten.

Der New Work Score als strategisches Instrument

Der NWS stellt sich als wertvolles Instrument für die strategische Entwicklung von Unternehmen dar. Er bietet:

  1. Benchmarking: Möglichkeit zum Vergleich der eigenen Organisation mit Branchenstandards und Best Practices
  2. Entscheidungsgrundlage: Datenbasierte Grundlage für Investitionen in moderne Arbeitskonzepte
  3. Fortschrittsmessung: Möglichkeit, die Entwicklung der eigenen Organisation im Zeitverlauf zu messen
  4. Ganzheitlicher Ansatz: Integration verschiedener Faktoren zu einem aussagekräftigen Gesamtbild

Besondere Relevanz für öffentliche Organisationen

Die Erhebung deutet auf besonders große Effizienzpotenziale im öffentlichen Sektor hin. Hier wurden teilweise sehr hohe Flächenverbräuche pro Mitarbeitenden ermittelt, die auf erhebliche Einsparpotenziale hinweisen. Da öffentliche Organisationen oft eine große Zahl an Beschäftigten haben, ist hier der Hebel für gesamtgesellschaftliche Wirkungen besonders groß.

Fazit: New Work als wirtschaftliches und kulturelles Erfolgsmodell

Die Analyse des New Work Scores im Office Report 2025 widerlegt überzeugend verbreitete Vorbehalte gegenüber modernen Arbeitskonzepten. Die Daten zeigen, dass Unternehmen mit hohem NWS nicht nur flächeneffizienter arbeiten, sondern auch in Bereichen wie Agilität, Produktivität, kulturellem Zusammenhalt und Innovationsfähigkeit besser abschneiden.

Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass die Implementierung moderner Arbeitskonzepte ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg ist – sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus kultureller Perspektive. Der New Work Score bietet Unternehmen dabei ein wertvolles Instrument zur Standortbestimmung und strategischen Weiterentwicklung ihrer Arbeitswelten.

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