Doris Bele – Führungspersönlichkeit in der Facility Management-Branche im Interview

Doris Bele – Führungspersönlichkeit in der Facility Management-Branche im Interview

In einem ausführlichen Interview gewährt Doris Bele, Vorstandsvorsitzende der Facility Management Austria (FMA), detaillierte Einblicke in ihre Karriere und ihre Vision für die Branche. Als Bereichsleiterin bei der STRABAG verantwortet sie das integrierte Facility Management für die Bundesländer – „ein ganz wichtiger Punkt im Unternehmen", wie sie betont. Parallel dazu bringt sie seit acht Jahren als Vorstandsmitglied der FMA ihre Expertise ein und treibt die Weiterentwicklung des Verbands maßgeblich voran.

FMA als zentrale Netzwerkplattform

„Die FMA I IFMA Austria ist das Netzwerk für die Facility Management- und Real Estate Management-Branche in Österreich und in den umgebenden Ländern", erklärt Bele die Positionierung des Verbands. Die überregionale Vernetzung bildet dabei einen wesentlichen Schwerpunkt: „In der Dachregion sind wir stark vernetzt mit anderen Verbänden. Uns ist wichtig, dass wir alle Stakeholder in diesem Bereich abholen, informieren, am Stand der Technik halten und immer wieder Neues bieten können."

Strategische Neuausrichtung des Vorstands

Auf die Frage nach der kürzlich erfolgten Neuaufstellung des Vorstands erläutert Bele den strategischen Hintergrund: „Wir sind der Meinung, dass jedes Thema, jeder Bereich eine gewisse Verantwortung braucht. Deswegen haben wir unsere Vorstände jeweils zu einem Verantwortlichen eines Themenschwerpunktes gemacht." Diese Struktur fördere die zielgerichtete Weiterentwicklung der einzelnen Fachbereiche – „es hat immer jemand den Hut auf, und ich glaube, das ist in der heutigen Zeit ganz wichtig, damit Sachen weiterentwickelt und gut gesteuert werden."

Wachsende Komplexität als Treiber

Die zunehmende Komplexität im Facility Management habe diese Entwicklung notwendig gemacht, bestätigt Bele: „Das Facility Management wird immer breiter und immer mehr Komplexität findet statt." Der Vorstand wurde auf sechs Themenschwerpunkte aufgeteilt, die nicht nur den Verband, sondern die gesamte Immobilienwirtschaft beschäftigen:

 

  1. Digitalisierung – „Wie geht es voran? Was treibt es voran?"
  2. Klimaschutz und Nachhaltigkeit – „Wir alle können zum Klimaschutz beitragen, denn „Jedes Gebäude zählt. Jeder Beitrag zählt. Jeder Tag zählt.“, so auch die Story unserer „CO2-Countdown-Initiative, bei der man übrigens noch bis 15. August Beiträge einreichen kann, um sich dann am 24. September beim FM-Day einen der Awards holen zu können!“
  3. Mensch im Mittelpunkt – „Facility Management stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Es ist uns extrem wichtig, dass wir das vorantreiben."
  4. Kommunikation und Mitglieder – „Unsere Mitglieder sind die zentrale Stärke in unserem Netzwerk, durch offene Kommunikation und gegenseitigen Austausch entsteht echter Mehrwert.“
  5.  Rechtssicherheit – „Man darf nicht vergessen, wie wichtig es ist, Betreiberverantwortung in den Gebäuden richtig zu machen."
  6. Ausbildung und Kompetenz – „Kompetenzentwicklung ist ein Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit der Branche. Aus- und Weiterbildung schaffen die Basis, um Entwicklungen aktiv mitzugestalten.“

 

Internationale Perspektive

Die internationale Vernetzung sieht Bele als strategischen Erfolgsfaktor: „Die internationale Entwicklung ist uns extrem wichtig. Als unser Partnerverband hat sich IFMA europäisch und weltweit gut aufgestellt." Besonders in der Dachregion pflege man intensive Kooperationen: „Wir haben eine gute Vernetzung mit unseren Partnerverbänden, mit denen wir gemeinsam Projekte bearbeiten, Konzepte ausarbeiten und das Berufsbild stärken wollen – das Berufsbild des Facility Managements, weil die Komplexität in den Gebäuden immer stärker voranschreitet."

Digitalisierung als Zukunftstreiber

Im Bereich der Digitalisierung sieht Bele Österreich grundsätzlich auf einem guten Weg, betont aber zugleich, dass noch großes Entwicklungspotenzial besteht: „Wir sind schon recht gut aufgestellt, aber Verbesserungen sind jederzeit möglich. Insgesamt stecken wir jedoch noch in den Anfängen. Besonders im Hinblick auf das Facility Management gibt es noch viele ungenutzte Möglichkeiten." Als besonders zukunftsweisend betrachtet sie die Künstliche Intelligenz: „KI ist ein sehr vielversprechendes Thema, bei dem es wichtig ist, es richtig anzugehen und aktiv zu gestalten. Ich bin überzeugt, dass uns KI in unserem Bereich erheblich voranbringen wird."

Zur Frage gemeinsamer Datenbanken und übergreifender Digitalisierungsstrategien gibt sie zu bedenken: „Jeder ist derzeit vielleicht noch nicht bereit, sich in die Karten schauen zu lassen, aber ich glaube, es ist ein wichtiger Schritt, dass wir das gemeinsam angehen. Die KI wird uns dabei extrem unterstützen."

Strategische Verbandsarbeit für die Zukunft

Unter Waschls und Beles Führung hat die FMA | IFMA Austria eine zukunftsorientierte Struktur implementiert, die die komplexen Herausforderungen der Branche gezielt adressiert. Die thematische Aufteilung der Vorstandsverantwortlichkeiten, die intensive internationale Vernetzung und der Fokus auf Zukunftstechnologien wie KI unterstreichen den Anspruch des Verbands, die Entwicklung des Facility Managements in Österreich und der Dachregion aktiv zu gestalten.

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